Mir geht's gut, das soll so bleiben
Schön, dass es dir gut geht. Psychische Gesundheit ist nicht einfach gegeben, sie lässt sich – wie die körperliche Gesundheit – pflegen. Lies hier, was du dafür tun kannst.
«Ein psychisch gesunder Mensch kann seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und ist im Stande etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen» (Definition der WHO, 2004).
Soweit die offizielle Definition. Doch was hält uns gesund, und was macht uns krank?
Fliessender Übergang zwischen gesund und krank
Wir alle bewegen uns stets irgendwo zwischen den Polen von «gesund» und «krank». Das heisst: Man ist nicht einfach das eine oder das andere, sondern je nach Lebenssituation manchmal eher gesund und manchmal eher krank.
Stell dir eine Waage vor. In der linken Waagschale liegen Schutzfaktoren und Ressourcen. Sie helfen dir, gesund zu bleiben. In der rechten Waagschale liegen Belastungen und Risikofaktoren.
Dass es dir aktuell gut geht, liegt daran, dass bei dir die Schutzfaktoren und Ressourcen die Belastungen und persönlichen Risikofaktoren überwiegen. Wie auf einer Waage ändert sich dein seelisches Befinden mit der Gewichtsverteilung dieser Faktoren.
Schutzfaktoren & Ressourcen halten dich gesund
Schutzfaktoren und Ressourcen sind all jene Kräfte und Umstände, die dir helfen, die Anforderungen des Lebens zu meistern. Einige davon kannst du beeinflussen, andere nicht. Beispiele sind:
- Biologische Faktoren, z.B. ein gesunder Hormonhaushalt
- Psychologische Ressourcen sind z.B. gutes Selbstvertrauen, hohe Frustrationstoleranz, Ausgeglichenheit, Kontaktfreudigkeit
- Sozialen Schutz bietet z.B. eine sichere Arbeitssituation, eine glückliche Partnerschaft und natürlich gute Freundschaften
- Spirituell helfen Religion und Glaube dem seelischen Gleichgewicht.
Was macht dich stark? Je besser du das weisst, umso leichter kannst du diese Ressourcen pflegen und weiter stärken.
Belastungen und Risikofaktoren fordern dich
Risikofaktoren bringst du teilweise einfach mit ins Leben. Belastungen entstehen durch deine Lebensumstände und deine Umwelt. Sie verändern sich im Laufe der Zeit. Einige Belastungen und Risikofaktoren kannst du beeinflussen, aber nicht alle. Beispiele sind:
- Biologische Faktoren, z.B. familiäre Veranlagung zu psychischen Erkrankungen
- Psychologische Risikofaktoren sind z.B. eine geringe Stresstoleranz, Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen oder eine schwache Selbstwahrnehmung
- Als soziale Belastungen wirken finanzielle Sorgen, Stress am Arbeitsplatz, Trennungen oder Verluste, körperliche Krankheiten, schlechter Zugang zu Beratungs- und Therapieangeboten oder belastende familiäre Verhältnisse
- Spirituell setzt uns z.B. der Verlust des Lebenssinns zu
Stärke deine Abwehrkräfte
Dir geht’s im Moment gut, und das soll so bleiben. Nicht zu jedem Zeitpunkt im Leben sind wir gleich stark belastet. Nimmt der Druck bei der Arbeit oder im Familienalltag zu, wirft dich ein einschneidendes Erlebnis aus der Bahn. Tauchen finanzielle Sorgen auf oder braucht jemand in deinem Umfeld deine Unterstützung und Pflege, ist es wichtig, dass du gut vorbereitet bist.
Die Impulse geben dir Anregungen, wie du deine Ressourcen weiter aufbaust.